Pünktlich mit dem dritten Bericht geht auch die aktualisierte Website von Oasis online. Hier sind alle bisherigen und zukünftigen Berichte vorhanden welche wir auch als Newsletter versenden.
Diesen Monat geben wir einen Einblick in Form von Erkenntnissen. Als Hintergrundinformation: Wir haben Sirups aus Heilkräutern zusammen mit Sr. Edelburg hergestellt. Für die neue Website mussten wir für ein Fotoshooting mit Martin herhalten. Und im Tessin verbrachten wir eine Woche im Schweigen in den ignatianischen Exerzitien.

Was wir gelernt haben:

1 Erkenntnis von unserer Sirupproduktion mit der legendären Sr. Edelburg

Jegliche Schritte des Prozesses der Sirupherstellung müssen vor allem mit viel Liebe ausgeführt werden.

2 Einsichten über unser Zuhause: das Kloster Maria Opferung

Unser Klosterbrunnen ist kälter als der Zugersee. (Es fühlt sich zumindest so an.)

Die Schrägheit der antiken Tische im Schulungsraum lässt sich mit der Schrägheit des alten Parkettbodens ausgleichen. (Die Tische zentimeterweise verrücken ist angesagt.)

3 Bemerkungen über die Stadt Zug

Das Hochmoor auf dem Zugerberg ist der schönste Ort der Welt! (Behauptet zumindest unser persönlicher Fotograf Martin.)

Zug hat nur so lange die schönsten Sonnenuntergänge bis sich der Nebel über die Stadt legt und sich gefühlt monatelange weigert zu verschwinden.

Wenn man extra auf den Zugerberg fährt um dem Nebel zu entkommen macht man das besser bevor die Sonne bereits untergegangen ist.

4 Weisheiten aus der Stille

Die Essgeschwindigkeit sollte so angepasst werden, dass man nicht die letzte Person ist welche die Stille mit Kaugeräuschen unterbrechen muss. (@Michaela)

Es ist rein theoretisch möglich, pünktlich zu den Gebetszeiten zu erscheinen. (@alle)

Eine Woche ohne Musik hören ist hart, aber überlebbar. (@Lukas hat es getestet)

Ein Spaziergang wird erst dann richtig herausfordernd, wenn man sich nur auf einen Sinn gleichzeitig konzentrieren darf. (@alle)

5 etwas tiefgründigere Weisheiten aus den Exerzitien

Der Versuch Erfahrungen zu beschreiben hilft wahrzunehmen.

Gegen etwas ankämpfen braucht so viel Energie, dass es schwächt. Es ist wichtig in erster Linie einfach zu akzeptieren.

Nur sich selbst als Gesellschaft zu haben, macht das Leben auch nicht einfacher.

Es gibt keine guten oder schlechten Bibelmeditationen. Nur angenehme und unangenehme.

“You’re not okay. But that’s okay.”

6 Entdeckungen über Lebensmittel

Mascarpone eignet sich eher suboptimal für Gesichtsmasken.

Lukas wird keine Ruhe geben, bis wir ihm endlich mal erlauben eine Fischsuppe zu kochen. (Man muss erwähnen, dass niemand von uns Fischsuppe mag.)

Es ist verboten die gesüssten Weizenpops mit den ungesüssten Dinkelpops in einem Behälter zu vermischen. (@Sandra)

Die Skepsis ist gross, wenn es darum geht, schon länger abgelaufenes Naturejoghurt zu essen. Weniger Naturejoghurt einzukaufen ist jedoch keine Option. (@Lukas)

Eine Suppe kann, je nach Koch, neben Gemüse auch Härdöpfelstock, Orangensaft und Äpfel enthalten. (@Maga)

Saure Gummiringli können packungsweise mysteriös aus den Vorräten verschwinden. (@Chiara)

7 Erfahrungen aus dem Oasis Alltag

Der Adventskranz ist weder schneller fertiggestellt noch wird er schöner wenn man beim Prozess dauernd jammert (@Cosimo)

Es gibt auch noch im November Leute, welchen mit langen Hosen zu warm in unseren Räumlichkeiten ist. (@Lukas)

Der Kehrseite, wenn sich jemand entschliesst Gitarre zu lernen ist, dass die Mitbewohner wochenlange das gleiche Lied anhören müssen. (@Lukas)

“Gut” gilt bei den männlichen Mitbewohnern als adäquate Antwort auf alles und muss nicht weiter ausgeführt werden. (@Cosimo & Lukas)

Jede Aussage welche in Gegenwart der anderen Oasis Teilnehmern gemacht wird, kann gegen dich verwendet werden. (@Sandra & Michaela & Marina & Chiara)

Der Walliserdialekt kommt sehr gut an Weihnachtsmärkten im Kanton Zug an, wobei der Ostschweizer Dialekt weniger Komplimente erhält. (@Lukas & Natalie)

Philosophie ist immer präsent, erst recht wenn man am Tisch sitzt. Beispiel: Um seine Sprache der Liebe zu erkennen, muss man zuerst wissen, was Liebe eigentlich ist. (@Lukas)

8 Erkenntnisse aus dem Tessin

Man darf sich als sehr privilegiert schätzen, wenn man an einem Ort wohnt, wo die Sonne mehr als vier Stunden pro Tag scheint.

Eine geheizte Kirche ist ein Luxusgut.

Steile und steinige Wege sind gefährlich, sobald diese komplett mit Laub bedeckt sind.

Nahrungsmittel für acht Personen für eine Woche wiegen gefühlt eine halbe Tonne, wenn man diese mit den ÖV durch die halbe Schweiz transportieren muss.

Wenn es einem wirklich langweilig ist, dann spaziert man aufgrund mangels Optionen dieselbe Route auch dreimal täglich. (@Cosimo)

In einer fremden Küche sucht man Bratpfannen so lange, bis man bemerkt, dass sie an der offensichtlichsten Stelle stehen. (@Maga)

Über längere Zeiträume bewegungslos in der Gegend rumstehen wirkt creepy auf die Mitmenschen. (@Cosimo)

Ohne Beweisfoto wird die Wildschwein-Sichtung von den Mitmenschen als Halluzination abgetan. (@Sandra)
Wir hoffen, ihr habt im vergangenen Monat ebenfalls viele neue Einsichten gewinnen dürfen. Ansonsten ist die Adventszeit sicher eine optimale Chance, um die eigenen Gewohnheiten zu hinterfragen. Wir haben im gemeinschaftlich gelebten Alltag auf jeden Fall zahlreiche Gelegenheiten, um einen neuen Blick auf die eigenen Selbstverständlichkeiten zu gewinnen. Humor hilft ☺.